Heute vor einem Jahr, am Pfingstmontag 2014, wurden wir um ca. 21:30 Uhr auf Grund der Unwetterlage rund um das Tief “Ela” alarmiert.
Anfahrt
Schon die Anfahrt zur Feuer und Rettungswache II gestaltete sich zum Teil sehr schwierig, da bereits die ersten größeren Äste auf der Straße lagen und sehr starker Regen eingesetzt hatte. Einige Kameradinnen und Kameraden mussten bereits auf der Anfahrt Äste von der Straße räumen, um überhaupt weiter zu kommen.
Allen Widrigkeiten zum Trotz, kamen nach und nach weitere Mitglieder unserer Einheit, zum Glück wohlbehalten an.
An der Wache
Vor allem aus Gründen der Eigensicherung verblieben wir die erste Zeit auf der Wache und bereiteten Ausrüstung und Fahrzeuge auf die bevorstehenden Einsätze vor. Wir waren uns schnell einig, dass wir so ein Unwetter noch nicht erlebt hatten.
Auf Grund der hohen Blitzintensität kam es im gesamten Stadtgebiet zu Stromausfällen und auch die Feuer- und Rettungswachen liefen, zum Teil mehrere Minuten, über Notstromaggregate. Da die Einsatzleitstelle durch die hohe Anruferfrequenz stark ausgelastet war, riefen sehr viele Bürger auch direkt die zuständigen Feuer- und Rettungswachen an. So auch die Feuer- und Rettungswache II, auf der unsere Löscheinheit stationiert ist. Die mit einem Feuerwehrmann besetzte Nachrichtenzentrale der Feuer- und Rettungswache II war diesem “Ansturm” nicht direkt gewachsen, so dass wir uns zunächst auf die Unterstützung bei der Annahme der Telefonate beschränkten, bevor wir uns dem eigentlichen Einsatzgeschehen widmeten.
Die ersten Einsätze
Nachdem sich das Wetter etwas beruhigt hatte, rückten wir mit den ersten Fahrzeugen aus. An die Abarbeitung der eigentlich disponierten Einsätze war allerdings nicht zu denken. Der Zug der Berufsfeuerwehr unserer Wache hatte in Richtung Alleestraße gestartet und wir setzten uns in Richtung Hattinger Straße in Bewegung. Nach wenigen Metern versperrten allerdings schon dicke Äste und auch umgestürtzte Bäume den Weg. Es galt also: Weg freimachen.
Nachdem die Bessemerstraße, zumindest einseitig wieder befahrbar war, ging es für uns weiter in Richtung Bergmannsheil. Viele Straßen waren unpassierbar und der Zeitaufwand, diese frei zu machen zu hoch. Häufig mussten wir umdrehen und einen anderen Weg suchen. Wir versuchten uns auf zeitkritische Einsatzstellen zu konzentrieren, also Hauptstraßen und die Zufahrten zu Krankenhäusern.
Unser erster “Einsatztag” ging von Montag 21:30 Uhr (Alarmierungszeitpunkt) bis Dienstag 23:00 Uhr. In dieser Zeit wurden bereits zahlreiche Bäume zersägt und Straßen, zumindest einspurig, wieder frei gemacht. Bereits tagsüber wurde durch die Gesamteinsatzleitung entschieden, dass wir die kommenden Tage jeweils um 08:00 Uhr wieder alarmiert werden.
Anstregende Tage
Noch am Dienstag wurden die eingelaufenen Einsätze strukturiert und nach Priorität geordnet. Ab Mittwoch konnten dann die Einsätze so gefahren werden, wie sie disponiert wurden. Vor allem durch die von allen Einheiten bereits am Montag und Dienstag geleistete Vorarbeit, waren viele Hauptstraßen wieder einseitig befahrbar. Trotzdem mussten noch viele Umwege gefahren werden und wir entschlossen uns dazu, eine Art “Erkundungsteam” los zu schicken, welches die Einsatzstellen auf Zugängigkeit und voraussichtliche Einsatzdauer überprüfte. Auch wurde festgelegt, ob die Einsatzstellen mit unseren Mitteln auf den Fahrzeugen überhaupt abgearbeitet werden konnten.
So ging es dann also die nächsten Tage weiter. Bis Samstag waren wir jeden Tag, zusammen mit allen anderen Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr, der Berufsfeuerwehr, der Technischen Betriebe, des THWs und sogar mehrerer Hundertschaften der Bereitschaftspolizei im Einsatz.
Einsatzzeiten
Montag, 21:30 Uhr bis Dienstag 23:00 Uhr
Mittwoch: 08:00 Uhr bis 23:00 Uhr
Donnerstag: 08:00 Uhr bis 23:00 Uhr
Freitag: 08:00 Uhr bis 23:00 Uhr
Samstag: 08:00 Uhr bis 19:00 Uhr
Danke!!!!
An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal bei allen Einsatzkräften bedanken, die die gesamte Woche, und zum Teil noch Wochen und Monate danach, die Straßen und Grünanlagen freigesägt und geräumt haben. Vor allem danken wir den Mitgliedern unserer Löscheinheit, die jede freie Minute mit uns auf den Fahrzeugen gesessen, Bäume gesägt und Straßen freigemacht haben.
Quellen
Fotos: “Glück auf”-Fotografie