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Nuklearkatastrophe von Tschernobyl

Heute jährt sich zum 30. Mal die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl. Während einer Simulation eines vollständigen Stromausfalls kam es zu einem drastischen Leistungsanstieg, welcher zu einer Explosion des Reaktors in Block 4 des Kernkraftwerkes führte.

Internationale Bewertungsskala INES

Für Vorfälle in Kernkraftwerken gibt es eine internationale Bewertungsskala namens INES (International Nuclear and Radiological Event Scale). Diese ist in sieben Stufen eingeteilt. Der Vorfall in Tschernobyl wurde als erster in der Geschichte in der höchsten Stufe 7 „Katastrophaler Unfall“ eingeordnet. Durch die Explosion des Reaktors wurde eine große Menge radioaktiven Materials freigesetzt und gelangte über die Erdatmosphäre auch nach Europa und Asien. Die gesundheitlichen Auswirkungen der Katastrophe sind auch nach 30 Jahren nicht abschließend geklärt. Klar ist aber, dass viele tausend Menschen an direkten Auswirkungen des Unglücks verstarben und sich die Zahl der Krebs-Erkrankungen in den betroffenen Gebieten drastisch erhöht hat.

Einsatzkräfte

1280px-Médailles_liquidateursWie auch bei dem Reaktorunglück in Fukushima (2011 – ebenfalls INES Stufe 7) waren auch bei diesem katastrophalen Unfall viele Einsatzkräfte vor Ort, um die Auswirkungen des Unglücks einzudämmen. Allen voran war die Reaktoreigene Werkfeuerwehr vor Ort. Viele weitere Einsatzkräfte waren auch nach dem Unfall im Einsatz. Außerdem wurden sogenannte „Liquidatoren“ eingesetzt um die betroffenen Bereich zu dekontaminieren. Diese Liquidatoren setzten sich zum Teil aus Soldaten und Reservisten, sowie weiteren Einsatzkräften zusammen, es wurden allerdings auch viele Menschen aus den bereits evakuierten Gebieten eingesetzt. Diese Menschen haben unter lebensgefährlichen Bedingungen dafür gesorgt, dass die Auswirkungen der Katastrophe zumindest etwas eingedämmt werden konnten. Für diese Kräfte gab es Urkunden und Orden (siehe Bild rechts) und eine kleine, finanzielle Entschädigung. Auf Grund der extremen radioaktiven Belastung und des nicht Vorhandenseins von ausreichend Schutz, wurden viele Kräfte benötigt und eingesetzt.

Aktuelle Situation

Bereits kurze Zeit nach dem Unglück wurde damit begonnen einen Schutz um den havarierten Reaktor zu bauen. Dieser sogenannte „Sarkophag“ umschließt den Reaktor komplett und soll verhindern, dass weitere radioaktive Strahlen austreten. Aktuell wird ein neuer Sarkophag gebaut, da der alte keinen adäquaten Schutz mehr bietet.

Bochum

Auch die Feuerwehr der Stadt Bochum unterhält sogenannte CBRN-Kräfte (CBRN = chemischen (C), biologischen (B), radiologischen (R) und nukleare (N) Gefahren) diese sind unter anderem in der Einheit 31 Brandwacht zu finden. Neben den Standard-Löschfahrzeugen unterhält die Löscheinheit Brandwacht einen GW Dekon-P (Gerätewagen Dekontamination Person). Dieser wird eingesetzt um Einsatzkräfte, die in kontaminerten Bereichen gearbeitet haben, zu dekontaminieren. Auch die Kräfte der Berufsfeuerwehr sind natürlich besonders geschult im Umgang mit gefährlichen Stoffen und Gütern und halten dementsprechende Schutzanzüge sowie Messwagen und -einrichtungen vor.

Weitere Informationen

Weitere Informationen über die Löscheinheit Brandwacht finden Sie unter der Internetadresse http://www.le31-bochum.de.

Informationen über Verhaltensweisen vor und nach schwerwiegenden Vorfällen und Katastrophen bietet das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe unter http://www.bbk.bund.de/

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